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Detailbild Ulbrichts Wirtschaftswunder - Wie die DDR den Westen überholen wollte
So, 06.10.2024 | 12:15-13:00 | Tagesschau24

Ulbrichts Wirtschaftswunder - Wie die DDR den Westen überholen wollte

Wie die DDR den Westen überholen wollte

Neue Denkmethoden und neue Technologien sollten dazu beitragen, dass der Mensch künftig im Produktionsprozess entbehrlich wird. Letztlich sollte damit der Westen wirtschaftlich überholt und der Weg zur kommunistischen Weltherrschaft geebnet werden. Der Gedanke, dass neue, futuristische Technologien den Sozialismus retten könnten, war zunächst bestechend. Die "Staatliche Planungskommission" erarbeitete Pläne zu einer Reform nicht nur der Wirtschaft, sondern des Lebens in der DDR schlechthin. Nach streng wissenschaftlichen Methoden der Kybernetik und Heuristik sollte die Gesellschaft umgestaltet werden. Um die Ideen publik zu machen, wurden eigene Institute gegründet. So z.B. die Akademie für Marxistisch-Leninistische Arbeitsorganisation 'AMLO'. Dort angestellte Kameramänner und Regisseure produzierten Informationsfilme, die den Science-Fiction-Fantasien der DEFA kaum nachstanden. Ausführlich wird propagiert, wie der sozialistische Mensch künftig lebt und arbeitet. Im Fokus des Films steht die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der DDR in jener Zeit, die Zukunftsvisionen von einer automatisierten, rationalisierten und damit besseren Welt. Doch die von Walter Ulbricht forcierte Öffnung der zentralistisch geleiteten Volkswirtschaft scheiterte. Alle Maßnahmen des NÖS, wie etwa Prämien für die Werktätigen oder größere betriebliche Freiheiten für die Kombinate, konnte die DDR-Ökonomie nicht retten. Mit dem Machtantritt von SED-Chef Erich Honecker wurde das innerparteilich stets umstrittene Projekt eingestellt und die Reformen rückgängig gemacht.

Regie:
Thomas Eichberg

Wiederholungen + weitere Ausstrahlungen

Wiederholungen dieser Sendung:

10.61.5.114