Jugendweihe 1979, Thüringen, DDR: Die Familie Strelzyk besucht die Feierlichkeiten, der Vater Peter Strelzyk (Friedrich Mücke) macht schlechte Witze. Niemand, auch die engsten Vertrauten, dürfen merken, dass Großes geplant ist: Zwei Jahre lang hat man gemeinsam mit der befreundeten Familie Wetzel heimlich an einem Heißluftballon genäht. Heute Nacht soll es losgehen in den Westen. Doch die Wetzels springen ab, zu groß ist das private Risiko. Die Strelzyks machen sich alleine auf den Weg. Und nach 30 Minuten Angst und Bangen im Ballon ist die Flucht vorbei. Absturz. Wenige Kilometer hinter der rettenden Grenze gehen Mutter Doris (Karoline Schuch), Sohn Frank (Jonas Holdenrieder) und der kleine Fitscher (Tilman Döbler) zu Boden. Wird ihr Fluchtversuch entdeckt? Doris will aufgeben. Doch dann ist sie es, die ihren Kindern dieses Land und dieses Regime nicht mehr zumuten will. Die dem kleinen Sohn erklärt, wie das hier ist mit den Geheimnissen. Gemeinsam wendet man sich an den ehemaligen Komplizen Günter Wetzel (David Kross) und schmiedet einen neuen Plan. Oberstleutnant Seidel (Thomas Kretschmann) ermittelt gnadenlos, erinnert seine Mitarbeiter daran, dass sie auch bei Frauen und Kinder zur Schusswaffe greifen müssen. Es sind die im Wald verlorenen Schilddrüsenmedikamente von Doris, die für Seidel zum wichtigen Indiz werden. Tatsächlich: Michael „Bully“ Herbig, der Mann hinter Großklamauk wie „Bullyparade“ und „Der Schuh des Manitu“, ist ein exzellenter, menschlicher Flucht-Thriller gelungen. Nur der Sound klingt etwas nach „Akte X“.