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Fr, 27.09.2024 | 11:05-11:25 | Ö1

Radiogeschichten Spezial

Karl Popper hat ab den 1940er Jahren vor allem in der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie neue Denkansätze formuliert, die zu neuen Denkansätzen in der Forschung führten. Der "Kritische Realismus" sollte mit allen endgültigen Formen des Gewissheitsdenkens brechen. Popper meinte, dass alles Wissen hypothetisch und alle Beobachtungen und Handlungen hypothesengeleitet bzw. theoriegeleitet seien. Vorausgesetzt wird dabei die Existenz einer universellen objektiven Wahrheit, die unabhängig von den Subjekten besteht. Das Ziel wissenschaftlicher Forschung soll laut Popper darin bestehen, sich dieser objektiven Wahrheit vermittels der "Methode der kühnen Vermutungen und der sinnreichen und ernsten Versuche sie zu widerlegen" schrittweise anzunähern. Der Kritische Rationalismus ist ursprünglich als Gegenposition zum Neopositivismus des Wiener Kreises und zum klassischen Rationalismus formuliert worden. Dort war man der Auffassung, dass alle akzeptierbaren wissenschaftlichen Aussagen der empirischen Überprüfung im Rahmen systematischer Beobachtung standzuhalten haben. Karl Popper zäumte, vereinfacht gesagt, das Pferd von hinten auf, dass man sich nämlich durch Falsifikation der Wahrheit nähert.

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