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Do, 19.09.2024 | 08:55-09:00 | Ö1

Vom Leben der Natur

Vor 150 Jahren wurde in Österreich und in anderen Ländern begonnen, Flüsse zu "regulieren". Sie wurden von einer mäandrierenden in eine gestreckte Form umgebaut, Nebenarme wurden abgetrennt, Ufer wurden mit Steinen befestigt und Stufen ins Flussbett eingebaut. Ziel war es, Hochwasser zu verhindern, das Wasser schnell abfließen zu lassen und Land für Siedlungen, Betriebe, Straßen und Eisenbahnen zu gewinnen. Dazu kamen mehr und mehr Querbauwerke für Kraftwerke, Werkskanäle und die Veränderung des Gefälles. Es zeigte sich jedoch, dass diese Eingriffe in den natürlichen Flusslauf viele negative Auswirkungen haben: Das Wasser fließt zu schnell ab, Geschiebe wird in Stauseen und bei Querbauwerken zurückgehalten, die Flüsse graben ein immer tieferes Bett, dadurch sinkt der Grundwasserspiegel, Felder, Wiesen und Auen trocknen aus, an Flüsse angepasste Tier- und Pflanzenarten verschwinden und die Menschen haben keine Möglichkeit mehr, direkt mit dem Fluss in Kontakt zu kommen. Seit den 1990er Jahren werden deshalb in Österreich Flüsse revitalisiert. Der Landschaftsplaner Klaus Michor aus Nußdorf in Osttirol, der an der Drau und anderen Flüssen Revitalisierungsprojekte durchgeführt hat, erzählt, welche positiven Auswirkungen das hat, worauf es dabei ankommt und warum Revitalisierung eine gemeinschaftliche Aufgabe ist.Gesprächspartner:DI Klaus Michor

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