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Mo, 16.09.2024 | 10:05-11:00 | Ö1

Ausgewählt

Erst kürzlich hat Esa-Pekka Salonen über sein derzeitiges Lebensgefühl gegenüber der New York Times gemeint, er befinde sich auf einem Scheideweg. Das ist in der Situation des als Dirigent wie Komponist gleichermaßen erfolgreichen 66jährigen Finnen durchaus positiv gemeint, denn ihm stehen heute alle Möglichkeiten offen. Denn nach vielen Jahren als Chefdirigent des Los Angeles Philharmonic Orchestra (1992-2009) und Musikdirektor des Londoner Philharmonia Orchestra (2008-2021) verlässt er seine aktuelle Position als Musikdirektor des San Francisco Symphony Orchestras, die er erst 2020/21 angetreten hat, nach einem öffentlichen Bruch mit dem Vorstand, vorzeitig in der kommenden Saison.Als gefragter Dirigent von Opern wie konzertanten Werken vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart ist sich Salonen seiner privilegierten Situation bewusst: "Ich will nichts überstürzen", sagte er in einem Interview. "Ich möchte nur meine Prioritäten richtig setzen. Als ich in meinen 30ern oder 40ern war, habe ich gesagt: OK, ich mache das und schaue, wie es läuft. Jetzt habe ich mit etwas Glück noch Zeit, aber es fühlt sich nicht so unbegrenzt an wie für jemanden, der 25 ist." Damals, als erste große Aufgabe in seiner Laufbahn leitete er das Schwedische Radio-Sinfonieorchester.Der ausgebildete Hornist, der zu diesem Instrument von der Blockflöte gewechselt hat, weil ihm ein Kollege gesagt hatte, dass das Horn laut Robert Schumann "die Seele eines Symphonieorchesters" sei, zählt auch als Komponist zu den international präsenten und gehörten seiner Generation. Vergangenes Jahr, 2023, wurde Esa-Pekka Salonen als Experte für die klassische Moderne mit dem renommierten Polar Music Prize für seines "zukunftsweisenden Zugang zur klassischen Musik" ausgezeichnet. Seinen kreativen und gleichermaßen respektvollen Umgang mit Repertoire hat er auch als künstlerischer Leiter von 2003 bis 2018 des von ihm mitbegründete Baltic Sea Festival gezeigt.

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