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Do, 18.07.2024 | 09:45-10:00 | Ö1

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Swantje Lampert besetzt in der österreichischen Jazzszene insofern eine außergewöhnliche Position, als sie ein Instrument spielt, das im Allgemeinen stark männlich konnotiert ist: das Tenorsaxphon. Man denkt dabei an Coleman Hawkins, Ben Webster, John Coltrane und Dutzende andere. Natürlich auch an Sonny Rollins, der mit "Way out West" oder "Shadow Waltz" Trio-Aufnahmen nur mit Bass und Schlagzeug herausgebracht hat. Der Verzicht auf ein Harmonieinstrument wie das Klavier stellt die Solistin am Saxofon vor besondere Herausforderungen, da melodische Imaginationskraft und klangarchitektonische Gestaltungsfähigkeit die Grundlagen für dieses karge Format darstellen. Auch Swantje Lampert hat mit "Phonix" und "Now" Trioaufnahmen herausgebracht und zeigt, dass sie mit robustem und roughem Ton auf diesem schwierigen Terrain locker mithalten kann. "Ein Spiel wie ein Trapezakt ohne" war im Concerto Magazin zu lesen. Aber Swantje Lampert hat neben ihrem Kerngeschäft noch mehr und anderes zu bieten: Sie ist, auch als Komponistin, im Fe Male Jazz Art Quartet, das auch gerne Traditionelles dekonstruiert und wieder neu zusammenbaut zu hören und sie wird regelmäßig als Solistin in der Barabara Rektenwald Bigband gefeatured. Ihre Musik, schrieb Klaus Nüchtern im Falter "hat die Lizenz zu danceflooresker Trippigkeit."

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