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Di, 16.07.2024 | 21:00-21:45 | MDR

Ein Erdrutsch und die langen Folgen: Der Concordiasee

15 Jahre nach dem dramatischen Erdrutsch wirkt er fast wieder wie ein perfektes Sommeridyll: Der Concordiasee, der größte künstliche See im Harzvorland zwischen Nachterstedt und Schadeleben. Am 18. Juli 2009 rutschen 4,5 Millionen Kubikmeter Erdreich in den See. Ein zweistöckiges Wohnhaus und eine Haushälfte werden in den Abgrund gerissen, drei Menschen sterben und 41 Anwohner verlieren ihr Zuhause. Vom Urlaubsparadies zum Katastrophengebiet und zurück. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein perfektes Sommeridyll. Der Concordiasee, der größte künstliche See im Harzvorland, eingerahmt von Nachterstedt und Schadeleben. Idyllisch war es hier auch schon einmal _ vor 15 Jahren. Damals verwandelte sich der einst schmutzige Braunkohlentagebau in eine Touristenattraktion. Bis in der Nacht zum 18. Juli 2009 das Schicksal des Sees und der umliegenden Ortschaften dramatisch verändert wurde. 4,5 Millionen Kubikmeter Erdreich rutschten auf der Nachterstedter Seite in den See. Ein zweistöckiges Wohnhaus und eine Haushälfte wurden in den Abgrund gerissen, drei Menschen starben und einundvierzig Anwohner verloren ihr Zuhause. Über Nacht verwandelte sich das Urlaubsparadies in ein Katastrophengebiet. Zehn lange Jahre blieb der Concordiasee gesperrt. Von Beginn der Katastrophe an begleiteten Kamerateams des MDR die Anwohner und Gutachter vor Ort und dokumentierten den mühsamen Weg der Aufarbeitung und des Neuanfangs. 15 Jahre nach dem Unglück blickt die Sendereihe "Der Osten _ Entdecke wo Du lebst" mit diesem Film auf die Veränderungen an einem Ort der heute nicht mehr nur für Leid und Verlust steht, sondern auch für Hoffnung und Neuanfang. Bei sommerlichen Temperaturen lassen die Mitglieder des Wassersportverein Seeland Harz e.V. ihre Segelboote über das Wasser gleiten, Spaziergänger genießen den Blick auf den See bei einer Tasse Kaffee. Doch die Spuren der Katastrophe sind nicht zu übersehen: Bis auf den Abschnitt vor dem Dorf Schadeleben ist das Ufer des Concordiasees nach wie vor gesperrt. Auf der gegenüberliegenden Seite zeugen Narben im Erdreich von der ungeheuren Naturgewalt. Monika und Hans Fraust werden die Erinnerungen an den Erdrutsch niemals vergessen. In der Siedlung am Ring wohnten sie damals dem Abgrund am nächsten. Bis zum Unglück lebten sie hier ihren Traum vom Haus am See. Große Pläne waren mit dem See im Vorharz verbunden: Er sollte Touristen anlocken und den Anwohnern eine neue Perspektive bieten. Doch der Erdrutsch machte diese ehrgeizigen Pläne zunichte. In jener Nacht gelang es Monika und Hans Fraust gerade noch rechtzeitig, ihr Haus zu verlassen, bevor es für immer unbewohnbar wurde. Zehn Jahre dauerte es, bis der Concordiasee auf der Schadelebener Seite wieder zugänglich wurde. Wie es auf am abgesperrten Ufer vor Nachterstedt weitergeht? Um diese Frage zu beantworten, nehmen Mitarbeiter der LMBV, der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft das Filmteam mit in die gesperrte Zone.

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