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Detailbild Einfach Blumen aufs Dach
Sa, 13.07.2024 | 00:10-01:40 | MDR

Einfach Blumen aufs Dach

Niveau
Spass
Spannung
Action
Komödie, DDR 1979

Nach der Geburt ihrer Zwillinge sind die Blaschkes zu sechst. Nun ist der Trabi wirklich zu klein. Mit Hilfe seiner Kollegen und eines Ministers ersteht Herr Blaschke einen "Tschaika" zum Schrottpreis. Aber die Staatskarosse sorgt nun für reichlich Turbulenzen. Berlin, im Jahre 1978. Hochspannungsmonteur Hannes Blaschke (Martin Trettau) und seine Frau Maxi (Barbara Dittus), Busfahrerin, haben Familienzuwachs bekommen: Zwillinge. Das stellt sie vor ein Problem. Ihr Trabant ist zu klein, um die große Familie, zu der noch zwei Söhne und ein Hund gehören, aufzunehmen. Hannes' Brigade weiß Rat. Gemeinsam sehen sie sich auf einem Autoschrottplatz der DHZ (Deutsche Handelszentrale) nach einem größeren Wagen um und entdecken dort einen zum Verschrotten abgegebenen Repräsentationswagen der sowjetischen Marke "Tschaika". Mit Hilfe eines ministeriellen Machtwortes erwirbt Herr Blaschke die Luxuslimousine für eine Mark pro Kilo. Während seine Frau Maxi anfangs ein Problem mit der Karosse hat, sonnt sich Herr Blaschke in der Zuvorkommenheit, die ihm plötzlich überall entgegengebracht wird. Da sind Volkspolizisten schnell bereit, Parksünden zu ignorieren und ein Halteverbotsschild zu versetzen, da stehen Pioniergruppen stramm und helfen Volksarmisten im Manöver aus dem Schlamm. Da öffnen sich für die dem Tschaika entsteigenden Kollegen die Tore eines ausverkauften Länderspielstadions und Herr Blaschke gerät sogar auf einen diplomatischen Cocktail-Empfang. Das steigt ihm alles reichlich zu Kopf und so verpassen ihm seine Kollegen einen Denkzettel: Sie bemalen den schwarzen Tschaika mit bunten Blumen _ sozusagen Flower Power statt Staatsmacht. Mit "Einfach Blumen aufs Dach" gelang Regisseur Roland Oehme eine weitere heitere DEFA-Komödie, in die das Publikum strömte. Das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit dem Schriftsteller Rudi Strahl (1931 _ 2001), der zu den erfolgreichsten Dramatikern der DDR gehörte. Er hatte das Talent, "Stücke zu schreiben, in denen die DDR über sich selbst lachte und nur ein einziges Mal verboten zu werden" (Freitag). Der Film wurde von Kritikern als beste Komödie des Jahres 1979 gewählt. Zu diesem Erfolg trug neben der Geschichte das großartige Darstellerensemble bei: "Besetzung, Führung und Arbeit der Schauspieler sind im Einzelnen wie im organischen Ensemblespiel außerordentlich gut", urteilte Klaus Wischnewski in "Film und Fernsehen" 7/1979.

Regie:
Roland Oehme
Schauspieler:
Martin Trettau (Hannes Blaschke)
Barbara Dittus (Maxi Blaschke)
Lars Jung (Uwe Blaschke)
Carl Heinz Choynski (Jochen Müller)
Jaecki Schwarz (Sohni Müller)
Werner Godemann (Kurt Klawohn)
Albert Hetterle (Minister)
Carmen-Maja Antoni (Elfi Müller)
Werner Lierck (Älterer Volkspolizist)
Peter Sturm (Portier Kleinstadthotel)
Gertrud Brendler (Oma Kowalski)
Hannjo Hasse (DHZ-Direktor)
Marianne Wünscher (Referentin)
Thomas Neumann (Wachtmeister Scheibchen)
Paul Arenkens (Intellektueller Hanswerksmeister)
Margit Bösel (Blumenverkäuferin)
Günther Falkenau (Langer Mann vom Kreis)
Ellis Heiden (Alte Berlinerin mit Hund)
Peter Heiland (Junger BVGer)
Werner Kamenik (Opa Kowalski)
Gertraud Last (Sachbearbeiterin der Annoncen)
Madeleine Lierck (Frau Münzberg)
Rosa Lotze (Sächsische Mutter)
Willi Neuenhahn (LPG-Vorsitzender)
Werner Riemann (Mann vom Kreis)
Willi Schrade (Unterleutnant der NVA)
Ernst-Georg Schwill (Fahrer des Ministers)
Klaus Tilsner (Mann vom Kreis)
Achim Wolff (Empfangschef Neptun)
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