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Do, 04.07.2024 | 09:05-09:30 | Ö1

Radiokolleg

Routinen gibt es auf allen Ebenen. Im Kleinsten, den privaten Beziehungen, im Berufsalltag, aber auch im Großen, der Gesamtgesellschaft. Jede Gemeinschaft muss sich auf bestimmte Regeln des Miteinanders einigen. Einige davon sind in Gesetz gegossen, noch viel mehr laufen auf informeller Basis ab. Wobei Bürokratisierung, die Verrechtlichung des Alltags aber auch Anlassgesetzgebungen zunehmen. Oft steckt das altbekannte Abwägen von Freiheit und Sicherheit dahinter. Gleichzeitig werden gesellschaftliche Veränderungen meist zunächst misstrauisch beäugt. In manchen Kulturen mehr als in anderen. Demokratie in ihrer jetzigen Ausprägung ist eine vergleichsweise junge Form der Strukturierung. Sie ist weder Naturgesetz noch statisch. Man könnte sie theoretisch auch immer wieder neu denken. Theoretisch. Denn selbst in Online-Spielen, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Avatare eigentlich die Möglichkeit hätten, eine völlig neue Welt zu erschaffen, kopieren sie die bewährten Muster in die virtuelle Welt. Das hat ein Forschungsprojekt des "Complexitiy Science Hub" ergeben, dass dafür über mehrere Jahre hinweg das Verhalten von Menschen in einem Multiplayer-Online-Game mit circa 500.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern beobachtet hat.

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