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Mi, 03.07.2024 | 09:30-09:45 | Ö1

Radiokolleg

"Ich denke immer von den Räumen aus, wenn ich ein Stück entwickle", sagt der deutsche Bühnenbildner und Regisseur Ersan Mondtag, der für seine mitunter surreal anmutenden Bühnenbilder berühmt ist. 2018 begeisterte Mondtag mit seiner Inszenierung der "Orestie" das Publikum der Wiener Festwochen. Nun bespielt Ersan Montag den Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig. In einer begehbaren Installation, die live von 5 Performer:innen bespielt wird, erinnert Mondtag an die Migrationsgeschichte seines Großvaters. Dieser verließ in den 1960er Jahren seine Heimat in Anatolien und kam als Gastarbeiter nach Deutschland. Den Eingang des Deutschen Pavillon, dessen wuchtige neoklassizistische Architektur an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erinnert, ließ Mondtag mit Erde aus Anatolien zuschütten. "Stanieri Ovunque _ Fremde überall" lautet das Generalthema, das Chefkurator Adriano Pedrosa für die diesjährige Kunst-Biennale formuliert hat: Mit seinem Beitrag öffnet Ersan Mondtag ein großes Assoziationscluster, das sich den Spielarten des Fremdseins nähert.

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