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Mo, 01.07.2024 | 10:05-11:00 | Ö1

Ausgewählt

"Das Musikmachen ist keineswegs ein ständiger Glückszustand, sondern auch ein Kampf um etwas, das es nicht gibt, nämlich die Perfektion." Das sagte der Geiger Gidon Kremer im Frühjahr 2021 in einem Interview. Der 1947 in Riga in eine deutsch-schwedisch-lettisch-jüdische Geigerdynastie geborene Kremer erhielt bereits als Vierjähriger seinen ersten Geigenunterricht, vor allem der Vater wachte streng über die musikalische Ausbildung des Sohns. Kremer wurde später Schüler von David Oistrach am Moskauer Konservatorium, gewann prestigeträchtige Wettbewerbe wie den Tschaikowksy-Wettbewerb in Moskau und trat bald international als gefeierter Violinist in Erscheinung. 1980 emigrierte er aus der ehemaligen Sowjetunion in den Westen.Gidon Kremer ist bekannt für seine tiefschürfenden Interpretationen, jede Oberflächlichkeit, jeder Showeffekt ist ihm fremd. Hervorzuheben ist sein Einsatz für osteuropäische Komponist*innen, deren Werke er im Westen erst richtig bekannt machte, wie etwa Arvo Pärt, Sofia Gubaidulina, Giya Kancheli oder Mieczyslaw Weinberg. Eine enge Verbindung hat der weltberühmte Geiger auch zu Österreich. 1981 gründete er das Kammermusikfest Lockenhaus im Burgenland, das sich zu einem sommerlichen Mekka für Kammermusikfreunde entwickelt hat und das Kremer bis zum Jahr 2011 leitete. Auch im Sommer 2024 ist der Geiger wieder in Lockenhaus zu erleben. In einer Matinee am 18. Juli wird er gemeinsam mit der Cellistin Giedre Dirvanauskaite und dem Pianisten Georgijs Osokins Werke von Arvo Pärt, Giya Kancheli und Franz Schubert präsentieren.

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