Ausgewählt

Ab 1860 war er 35 Jahre lang Leiter des Leipziger Gewandhausorchesters. Fast ebenso lang wirkte er als Klavier- und Kompositionslehrer, später Professor und von 1897-1902 Direktor des renommierten Leipziger Konservatoriums. Angesichts dieser Daten müsste Carl Reinecke zumindest einem musikalischen Publikum wohlbekannt sein. Sein Name ist aber fast vergessen. Am 23. Juni 1824 wurde der Pianist, Komponist, Dirigent und überaus erfolgreiche Musikpädagoge Carl Reinicke geboren, also fast genau vor 200 Jahren. Kaum eine seiner Kompositionen ging in das Repertoire der Konzert- und Opernhäuser ein. Aber: Seine lange Zeit als Lehrer am Leipziger Konservatorium hat beeindruckende Früchte getragen. Zu seinen Schülern gehörten: Max Bruch, Edvard Grieg, Leos Janácek, Ethel Smith, Frédérick Delius, Felix Weingartner, Arthur Sullivan, Isaak Albéniz und unzählige weitere erfolgreiche Komponisten. Vielleicht war Reinecke, dessen Vater Musiklehrer und Schwester eine überaus engagierte Musikpädagogin und Musikschulgründerin waren, die Begabung zur Musikpädagogik in die Wiege gelegt. Die Geschichte der Musik erinnert sich gerne an große Komponisten und Virtuosen, selten an deren Lehrer.