Damals gab es ihn noch nicht, den Begriff für die weibliche Form des „Flaneurs“, als die junge Doris Dörrie von Hannover aus in die USA studieren ging. 1985 wurde ihre Komödie „Männer“ zum Kinohit: Porträt der weltgewandten Einzelkämpferin, Regisseurin, Autorin und Reisenden. 

US-Kultzeichner Frank Miller deutete mit der Filmversion von "Sin City" an, dass seine Comicswelten nichts für sanfte Gemüter sind. Zack Snyder war der Regisseur des Zombieschockers "Dawn of the Dead". Was also soll man erwarten, wenn Snyder Millers Version von den 300 Spartanern verfilmt, die im antiken Griechenland gegen das zigfach überlegene Heer von Perserkönig Xerxes ziehen? Es soll hinterher keiner sagen, das Blutbad wäre eine Überraschung gewesen. Sehr wohl eine Überraschung ist jedoch das ästhetische Niveau, auf dem die Schlachtplatte serviert wird. Ein nihilistisches Gemetzel, durchsetzt mit modernsten Martial-Arts-Szenen, überhöht in einen künstlichen Bilder- und Bewegungsrausch. 

Erst wird ein Professor der Psychologie gefesselt und ertränkt in seiner Badewanne aufgefunden, dann ein Kita-Leiter nach demselben Muster ermordet. An beiden Tatorten wurde ein Casino-Spielchip hinterlassen. Ist hier ein Serientäter am Werk, und wenn ja: Wie viele Menschen befinden sich noch auf dessen Todesliste? LKA-Zielfahnderin Nora Weiss (Anna Maria Mühe) unterstützt Ben Salawi (Camill Jammal) von der Kripo Lübeck bei den Ermittlungen, es finden sich gleich zwei Parallelen zwischen den Opfern. Welche ist die richtige Spur? Spannender Fall, u.?a. mit Leslie Malton. 

Nach Jessis Tod ist die Truppe psychisch angeschlagen, Markus (Sebastian Ströbel) zudem noch nicht fit. Trotzdem begleitet er die Geologin Tabea Gollini (Anke Sevenich) auf einer Wissenschaftstour. Deren Begleitung beim Abstieg übernimmt der ehemalige Bergretter Walther (Helmfried von Lüttichau) – mit fatalen Folgen. 

Nach bester Robert-Altman-Manier werden hier einzelne Episoden und ein perfekt aufeinander abgestimmtes Schauspieler-Ensemble (Dietmar Schönherr, Steffen Wink, Franka Potente, Heike Makatsch, Maria Schrader, Gottfried John, Senta Berger) zu einem großen Ganzen verknüpft. Liebe, Schmerz, Glück, Verzweiflung, Sehnsucht und Realität. ?Ich glaube, dass man, wenn man sich mit aller Wucht in die Katastrophe schmeißt ? und das bedeutet das Leben: die volle Katastrophe! ?, dass man belohnt wird, weil man lebendig bleibt?, so Regisseurin Doris Dörrie.